Wir waren für euch auf der GamesCom und hatten dort die Gelegenheit Batman: Arkham Origins anzuspielen. Die gute Nachricht ist, dass alles beim Alten bleibt. Die schlechte … es bleibt alles beim Alten. Wie so etwas positiv und negativ ausgelegt werden kann? Nun, die Arkham-Spiele sind geniale Kleinode, die viel Spaß und Atmosphäre erzeugen. Arkham Origins tut das auch, aber es wird nicht der Grad eines Wandels zwischen einem Arkham Asylum und einem Arkham City erreicht. Dafür gibt es (soweit wir das zu diesem frühen Zeitpunkt sagen können) einfach zu wenig Neuerungen.
Die Demo beginnt auf den Dächern von Gotham. Unser Ziel ist ein Hotel, in welchem der Joker und Bane abgestiegen sind. Die Umgebung erinnert dabei frappierend an Arkham City. Auf den Hausdächern treiben sich vereinzelt Handlager herum, an denen wir auch das Kampfsystem gleich testen konnten. Gegenüber den Vorgängern hat sich dahingehend nichts verändert. Noch immer sind die Animationen geschmeidig und gehen fließend ineinander über. Dieser „Flow“ erinnert weiterhin eher an ein Rhythmusspiel, weniger an ein klassisches Prügelspiel. Es ist auch Jahre nach Arkham Asylum immer noch endlos befriedigend wie ein Tänzer zwischen den Feinden umher zu wirbeln und diese auf die Bretter zu schicken.
Kommen wir noch einmal zurück zur Spielwelt: Diese wirkt nicht so bunt und einprägsam wie im direkten Vorgängerspiel. Durch die winterliche Atmosphäre sieht alles sehr ähnlich aus. Hier mussten die Entwickler aber auch Zugeständnisse in der Erzählung machen, denn das normale Gotham kann einfach nicht derart durchgeknallt aussehen wie eine Gefängnisstadt. Wie die Stadt selbst als Kulisse funktioniert, kann auch erst wirklich beantwortet werden, wenn wir das Spiel für einen längeren Zeitraum gespielt haben.
Nach ein paar kleinen Scharmützeln haben wir endlich das Hotel erreicht und betreten es durch den Haupteingang. Drinnen wartet der erste Schleicheinsatz auf uns. Auch hier bleibt nahezu alles beim Alten, abgesehen von einem neuen Gadget. Der doppelte Greifhaken scheint jedoch in der derzeitigen Form ein wenig übermächtig zu sein. Wir konnten in der kurzen Spielsession problemlos die gesamte Hotellobby nur mit dem doppelten Greifhaken säubern. Einfach zwei Gauner anvisieren und sie werden durch das Seil gegeneinander geschleudert und gehen sofort K.O. Oder wir visieren einen Wasserspeier an und knüpfen einen Handlager daran auf. Es ist auch möglich damit Fässer auf die Feinde zu schleudern. Die generelle Vielfalt ist toll, aber das Ergebnis ist viel zu mächtig. Bis zum Release wird da hoffentlich noch nachjustiert. Es könnte aber auch sein, dass es eine geupgradete Version des Greifers war.
Die Demo endet sobald man die Lobby durch eine Tür verlässt. Hier erlebt man erstmalig den Joker und Bane in einer längeren Zwischensequenz. Wer die Serie auf englisch spielt und befürchtet hat, dass nach Mark Hamill als Joker nur schlechtes kommen kann, der kann beruhigt werden. Der neue Sprecher macht eine hervorragende Arbeit. Dieser Joker klingt etwas jünger, bleibt aber nahe dran an Hamills irrer Interpretation des Clownprinzen des Verbrechens. Bane wurde dagegen optisch geerdet. Sah er in Asylum und City noch aus wie das jämmerliche Opfer eines Anabolika-Experiments, sieht er nun physisch zwar immer noch massiv aus, aber nicht mehr ganz so übertrieben. Die Muskelberge wirken wesentlich glaubhafter. Generell scheint sich der Stil mehr in Richtung Bodenständigkeit zu entwickeln. Die Vorgängerspiele waren an vielen Ecken und Enden comichafter. Welcher Stil einem nun besser gefällt ist allerdings Geschmackssache.
Fazit
Es erwartet uns ein echtes Arkham, aber ohne signifikante oder gewaltige Neuerungen. Ob es die gebraucht hätte, kann man wohl erst nach dem Release beantworten. Atmosphärisch kommt dieses Prequel aber noch nicht ganz an die großen Vorgänger heran.